Ihr habt beschlossen, ein Wochenende in Brescia zu verbringen? Hier ein Vorschlag für zwei Tage Entdeckungstour in der Stadt und die Besichtigung der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten.
Als Auftakt für die Wochenendflucht empfehlen wir einen Spaziergang in der Altstadt mit Besichtigung der wichtigsten Plätze und der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Der ideale Ausgangspunkt für den Rundgang, ganz gleich mit welchem Verkehrsmittel man anreist, ist Piazza Vittoria: Im Herzen der Stadt gelegen, verfügt der Platz über eine unterirdische Parkgarage und eine Metro-Haltestelle.
Nach dem Eintauchen in die neoklassischen Bauten aus der Zeit des Faschismus, geht es zur Piazza Loggia, deren Name auf den Palazzo Loggia zurückgeht.
Heute Sitz des Stadtrats, handelt es sich bei der Loggia um einen Renaissancebau, der größtenteils mit kostbarem Botticino-Marmor aus der Provinz Brescia erbaut wurde, der auch in anderen weltberühmten Bauwerken Verwendung fand, wie dem Vaterlandsaltar in Rom, dem Weißen Haus in Washington und beim Bau der Freiheitsstatue in New York. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes steht der Uhrturm, ein weiteres Symbol des kunsthistorischen Erbes in Brescia.
Der Platz ist auch ein Epigrafen-Freiluftmuseum: An der Südseite findet sich das Bauwerk von Monte di Pietà Vecchio, dessen Hauptfassade zahlreiche Inschriften aus römischer Zeit zieren. Nachdem dann das Bella Italia-Monument bewundert wurde, geht es weiter zur Piazza Paolo VI über die angrenzende Vicolo Beccaria, die romantischste kleine Gasse der Altstadt.
Brescia ist die einzige italienische Stadt mit zwei Kathedralen auf einem Platz. In zwei verschiedenen Epochen erbaut, stehen sie eine neben der anderen und unterscheiden sich gleich auf den ersten Blick.
Der Alte Dom, bekannt als die Rotonda, stammt aus dem 11. Jahrhundert, während der Neue Dom, der zwischen 1600 und 1800 erbaut wurde, die Mutterkirche der Diözese Brescia ist. Neben den beiden Kirchenbauten erhebt sich der Turm des Pegol, der Teil des Palazzo Broletto ist.
Letzterer ist heute Sitz der Provinzverwaltung, fungierte jedoch einst als Gemüse-Garten, auch ‚Brolo‘ genannt, wovon sich der heutige Name herleiten lässt. Von der Piazza Paolo VI kann man jeden Samstagvormittag die Stadt Brescia in Begleitung eines Touristenführers besichtigen.
Am Samstag ist in Brescia Markttag und das Stadtzentrum belebt sich mit Verkaufsständen, die typische Erzeugnisse und Kunsthandwerk verkaufen.
Wenn ihr Lust auf eine Shoppingtour in Brescia habt, hält das Zentrum jede Menge Überraschungen bereit inmitten von Antiquitätenläden, Modeboutiquen und Buchhandlungen.
Für das Mittagessen wählt ihr eines der charakteristischen Restaurants der historischen Altstadt: Brescia rühmt sich der Auszeichnung als Europäische Gastroregion 2017 für die Qualität des reichen weingastronomischen Angebots. Versäumt nicht die typischen Gerichte der Brescianer Tradition!
Der Komplex Santa Giulia verdient einen Besuch: Es handelt sich um das Stadtmuseum, das 2011 von der UNESCO als eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Langobarden in Italien anerkannt wurde. In den Ausstellungsräumen des Museums erlebt man zahlreiche Jahrhunderte, von den Domus dell’Ortaglia über Fresken und Juwelen bis zum wundervollen Kreuz des Langobardenkönigs Desiderius.
Die UNESCO-Welterbestätte ‚Die Langobarden in Italien. Die Orte der Macht (568-774 n.Chr.)‘ umfasst auch den Archäologischen Park des römischen Brixia: bestehend aus dem Kapitolinischen Tempel (oder Kapitolium), aus einem Theater, aus dem republikanischen Heiligtum und aus einer Basilika und ist damit das größte archäologische Areal aus römischer Zeit in ganz Norditalien. Die Unesco-Welterbestätte befindet sich an der Piazza del Foro, einstmals Mittelpunkt des Handelsgeschehens der Stadt.
Seit November 2020 steht die Vittoria Alata, nach zweijähriger Restaurierung in den Werkstätten für Naturstein in Florenz im neu eingerichteten Museum beim Kapitolium, das eigens vom spanischen Architekten Juan Navarro Baldeweg entworfen wurde.
Wir empfehlen auch einen Besuch im Palazzo Martinengo Cesaresco: einem Adelspalais an der Piazza del Foro, in dem jedes Jahr exklusive vorübergehende Ausstellungen mit Werken international renommierter Künstler gezeigt werden. Das Palais bietet auch einen unterirdischen archäologischen Rundgang und eine multimediale Inszenierung zum Eintauchen: Brixia Light Box.
Am Ende des Rundgangs sollte man sich eine Pause mit einem Pirlo gönnen, dem Brescianer Aperitif par excellence, der auch von der New York Times als „coolster Aperitif, den es gibt“ ausgezeichnet wurde.
Was man abends in Brescia unternehmen kann? Die Brescianer lieben es, am Samstagabend auszugehen und zahlreiche Locations in der Stadt haben sich dem Nachtleben verschrieben.
Ihr könnt den Tag beschließen mit einem Gala-Abend im Stadttheater: Oper und Ballett, Konzerte, Tanz, besondere Projekte erwarten euch im Teatro Grande in Brescia.
Brescia hört nie auf zu überraschen: Mitten im Stadtzentrum steht das berühmte Stadttheater, das beeindruckende Teatro Sociale, eine gute Alternative für die Liebhaber von Klassik und zeitgenössischer Prosa.
Am Vormittag geht ihr zu Fuß auf die Burg von Brescia, die vom Cidneo-Hügel die ganze Stadt dominiert. Es handelt sich um eine mittelalterliche Festung, in der zahlreiche kulturelle Veranstaltungen stattfinden, die den Spaziergang durch die Kunststadt Brescia abrunden.
In der Burg befinden sich ein astronomisches Observatorium und das Waffenmuseum „Luigi Marzoli”, eine der reichsten europäischen Sammlungen antiker Waffen und Rüstungen. An den Hängen der Burg liegt der Weinberg Pusterla, der älteste und größte innerstädtische Weinberg Europas.
Zum Mittagessen empfehlen wir eine typische Trattoria in der Altstadt, um die typischen Produkte aus Brescia zu probieren. Ihr kennt sie alle?
Widmet den Nachmittag dem Besuch einiger Kirchen in Brescia, wie San Giovanni Evangelista, San Francesco und San Nazaro e Celso, authentische Schätze, die es zu entdecken gilt.
Verbindet die Kirchentour mit einem Besuch im Diözesanmuseum, das im Kreuzgang des Klosters San Giuseppe, wenige Schritte von der Piazza Loggia entfernt, untergebracht ist.
Für Liebhaber der Fotografie sind die unverzichtbaren Etappen das Nationalmuseum für Fotografie und das Macof – Italienisches Zentrum für Fotografie.
Für Abenteurer empfiehlt sich eine Erfahrung auf Entdeckungstour des unterirdischen Brescia mit Brescia Underground: geführte Besichtigungen tief unten im Bauch der Stadt, eine Wiederentdeckung alter Flüsse, unterirdischer Kanäle und verborgener Rinnsale unter unseren Füßen.
Wir empfehlen einige interessante Orte in der Umgebung und die entsprechenden Webseiten:
Es stehen auch barrierefreie Rundgänge in der Altstadt von Brescia zur Verfügung.