Kirchen, historische Bauten, Museen, die von alten Traditionen erzählen, Ausblicke auf den See, von Weinbergen überzogene Hügel. Entdecke 12 besonders interessante Orte in der Franciacorta und am Iseosee und organisiere sofort dein Wochenende im Zeichen von Kultur und Ausspannen.
Die „Sixtinische Kapelle für Arme„. So taufte der Kunsthistoriker Giovanni Testori diese unglaublich schöne kleine Kirche am Rande der historischen Altstadt von Pisogne, die für die wundervollen Fresken von Gerolamo Romanino bekannt ist, einem der bedeutendsten Künstler der Renaissancemalerei im Raum Brescia. Die Kirche zeichnet sich außen durch eine ganz schlichte Fassade aus, aber sobald man die Kirche betritt, wird man verzaubert vom Freskenzyklus der Passion Christi, mit Gestalten, die sich von den idealisierten Formen des klassischen Rinascimento freimachen, um die demütige und volkstümliche Wirklichkeit des Christentums zu umarmen. Höhepunkt des künstlerischen Schaffens des Romanino ist die große und dramatische Kreuzigung, welche die gesamte Rückseite der Fassade bedeckt.
Das Bauwerk ist entweiht und beherbergt interessante Kultur- und Musikevents.
Im historischen Ortszentrum in strategischer Lage nur wenige Schritte von den wichtigsten Ausflugswegen entfernt – die alte Strada Valeriana, der Märchenwald der Gnome, der Anstieg zum Monte Guglielmo – rühmt sich die Pfarrkirche von Zone prachtvoller Altäre, die von den besten einheimischen Künstlern des 17. Jahrhunderts geschaffen wurden. Es sei insbesondere auf den Altar des Corpus Domini aus mehrfarbigem Marmor hingewiesen, den Altar der Madonna vom Rosenkranz und den Hauptaltar, ein Werk von Grazioso und Andrea Fantoni. Ebenfalls von Andrea Fantoni stammt die Skulpturengruppe der Beweinung des toten Christus bestehend aus 10 Ganzfigurstatuen und 4 Putten. Sehr interessant ist auch die Kapelle mit achteckigem Grundriss neben der Kirche, die Anfang des 18. Jahrhunderts als Friedhofskirchlein entstanden war und heute dem Marienkult gewidmet ist.
Ein kleines Juwel über dem Iseosee, das eine atemberaubende Aussicht bietet, eine der überraschendsten der Gegend. Es handelt sich um die Wallfahrtskirche der Madonna della Ceriola, Wahrzeichen der Monte Isola und ein absolutes Muss für alle, die einen entspannten Tag auf der Insel erleben möchten. Erbaut auf einer Ruine von Anfang des 15. Jahrhunderts, ist die Kirche das Ergebnis einer Reihe von Baumaßnahmen in verschiedenen Epochen, von der Erweiterung des Presbyteriums Anfang des 17. Jahrhunderts bis zum Bau des Kirchturms im Jahr 1750. Das Resultat ist eine Kultstätte mit ausgeprägtem Barockstil, die in Erstaunen versetzt: wunderschöne Fresken im Hauptschiff und im Presbyterium, die der Jungfrau Maria gewidmet sind ebenso wie die Holzskulptur über dem Altar der Muttergottes auf dem Thron mit dem Kind und zu beiden Seiten die Heiligen Faustino und Giovita. Im Hintergrund eine umfangreiche Sammlung von Votivtafeln, die Gläubige zum Zeichen der Dankbarkeit und Frömmigkeit gespendet haben.
Im historischen Zentrum von Iseo an der Kreuzung malerischer kleiner Gassen ist der heilige Bezirk ein einzigartiger Anblick im gesamten Gebiet des Iseosees. Auf der einen Seite steht die alte Pfarrkirche Sant’Andrea mit einem einmaligen Kirchturm in der Mitte der Fassade, der als Eingang dient, und auf der rechten Seite eine Bestattungsarkade aus dem 14. Jahrhundert von Giacomo Oldofredi. Unter den Kunstschätzen, die im Inneren bewahrt werden, ragt ein Ölgemälde mit der Darstellung des Erzengels Michael von Hayez heraus, eines der Meister des internationalen Neoklassizismus. Gegenüber der Pfarrkirche befindet sich der Eingang zur Kirche San Silvestro, die ein kostbares Fresko des Totentanzes birgt.
Erbaut um 1100 und etwa vier Jahrhunderte zur monastischen Ordensgemeinschaft von Cluny gehörend, ist das Kloster San Pietro in Lamosa ein intimer Ort des Friedens, der von verschiedenen Baustilen geprägt ist, die vom Mittelalter bis zur Renaissance reichen. In beherrschender Lage über dem Naturschutzgebiet der Torfmoore besteht es aus der romanischen Kirche, dem Seminar und dem kleinen Kreuzgang. In dem Saal, der Sitz der Bruderschaft der Disciplini war, können die wunderschönen Fresken aus dem 16. Jahrhundert bewundert werden.
Umgeben von den Weinbergen der Franciacorta im Gebiet von Cazzago San Martino ist die Burg von Bornato eines der ganz seltenen Beispiele einer reich mit Fresken verzierten Renaissancevilla, die im Inneren einer mittelalterlichen Burg erbaut wurde. Die Anlage ist für geführte Besichtigungen und Verkostungen geöffnet. Der Rundgang verläuft vorbei an Zinnen bewehrten Mauern, Türmen und Stützpfeilern, Wassergraben und Zugbrücke bis in den prachtvollen Garten im italienischen Stil und den alten Weinkeller.
Das zauberhafte historische Anwesen im Herzen der Franciacorta aus dem 17. Jahrhundert war in der Zeit, in der Eigentum von Paolina Calegari Torri und ihrem Ehemann Alessandro war, ein eleganter Sitz von Festen und kulturellen Veranstaltungen: Unter den illustren Gästen finden wir Namen wie Carducci, Fogazzaro, Pascoli, Zanardelli neben Wissenschaftlern und Aristokraten der angesehensten Brescianer Familien. Die außergewöhnlichen mit Fresken versehenen Räume des Palazzo Torri sind heute für geführte Besichtigungen zugänglich und stehen für Feierlichkeiten, Bankette und private Aufenthalte zur Verfügung. Der Jahrhunderte alte Park ist der ideale Ort für einen erholsamen Spaziergang in der Natur.
Im Jahr 2002 wurde die Kirche nach langer Restaurierung und Abstützung wieder der Allgemeinheit zurückgegeben und ist ein bedeutendes Beispiel für die Architektur des spätromanisch-lombardischen Stils mit gotischen Einflüssen. Aus dem 12. Jahrhundert stammt die mehrmals veränderte Kirche in einer mittelalterlichen Burg, von der bis heute einige Gebäude zu erkennen sind. Bemerkenswert sind die Fresken aus dem 15. Jahrhundert im Kircheninneren.
Erbaut ab 1449 auf dem Monte Orfano in fabelhafter Panoramalage war der Gebäudekomplex über Jahrhunderte ein Ort der Spiritualität und Anlaufstelle für Gläubige, Dichter und Literaten. Heute zugänglich sind auf dem Areal die Sakristei, der Kreuzgang, die Zellen der Ordensbrüder, das Refektorium, eine Kapelle im Inneren und die Kirche, in der sich das wunderbare Fresko der Verkündigung des Romanino und ein Holzkruzifix aus dem 15. Jahrhundert befinden. Zu den beliebtesten Ecken gehört der Bogengang, der auf die Weinberge der Franciacorta ausgerichtet ist, der einen einzigartigen Ausblick bietet, der an Tagen mit guter Sicht bis zum Apennin reicht. Das Kloster kann zur Zeit nicht besichtigt werden.
Einer der berühmtesten religiösen Komplexe der Franciacorta, die Olivetanerabtei in Rodengo Saiano wurde im Jahr 1090 von den Benediktinern aus Cluny gegründet, bevor sie dann 1446 an die Olivetanermönche ging. Letztere bereicherten die Abtei mit kostbaren Werken der besten Brescianer Künstler – Moretto, Romanino, Gambara, Cossali, Ferramola -, und steigerten damit das allgemeine Renommee des Klosters soweit, dass es zu einem Ort von allerhöchstem künstlerischen und spirituellen Wert wurde. Für die Öffentlichkeit zugänglich sind die Renaissancekirche mit der Altartafel von Moretto, die drei Kreuzgänge, das Refektorium im Gästehaus mit Fresken des Romanino, die monumentale Galerie und das Museum mit sakralen Gegenständen.
Ein Sprung in die Vergangenheit mit alten Berufen und der Kultur früherer Zeiten. Unterteilt in zwei Kernbereiche – Museum des Schmiedehammers Averoldi mit der Esse aus dem 15. Jahrhundert und das Museums-Wohnhaus Pietro Malossi – bietet Borgo del Maglio in Ome den Besuchern die einzigartige Gelegenheit, einen noch in Betrieb befindlichen alten Schmiedehammer zu bestaunen und die traditionellen Verfahren der Eisenbearbeitung zu entdecken. Das Museums-Wohnhaus besitzt zwei Stockwerke und verfügt über eine beachtliche Sammlung an Möbeln, Werkzeugen, Kunstobjekten und Antiquariat. Viel Raum wird der Gravierkunst von Francesco Gino Medici eingeräumt, dem ein ganzer Saal gewidmet ist.
Auf der Anhöhe Selva ab 1537 in schlichtem Barockstil erbaut, birgt die Wallfahrtskirche Madonna della Stella das Gemälde “Madonna mit Kind und Engeln”des Romanino sowie Werke von Cossali und Gandino. Leicht zu Fuß erreichbar kann man vom Vorplatz der Kirche einen wundervollen Ausblick auf die Bassa Bresciana bis zur Poebene bewundern.
Im Außenbereich findet sich die Bronzestatue des hl. Paul VI. des Künstlers Luciano Minguzzi, in Erinnerung an die tiefe Zuneigung, die der aus Brescia stammende Papst für diesen Ort hegte. Sitzbänke und eine Bar bieten sich an für eine erholsame Pause für die vielen Familien, die jeden Sonntag zur Wallfahrtskirche kommen, um einen ruhigen Nachmittag zu verbringen und an der Eucharistiefeier teilzunehmen.